Ich schlief nicht gut. Der Wasserfall war einfach zu nah, und somit einfach sehr laut. Ich hatte mein Zelt auf einigen Unebenheiten geparkt, ich stand mit Hüftschmerzen auf, und konnte die ersten Meter aus dem Zelt raus kaum laufen. Wirklich. Zudem hatte ich wieder leichte Magenprobleme.
Nagnagnag…
Das Wetter war prächtig, und die Landschaft auch…
Auf der Ebene vor dem Skeiðarárjökull, einer breiten Gletscherzunge des Vatnajökull, hatte ich sehr starken Seitenwind….
…und zwar aus Richtung Nordwest, das hieß für mich: von links, ich mußte mich regelrecht dagegenlehnen. Jedesmal, wenn mich ein Auto überholte, fiel der Wind jedoch kurz weg, noch schlimmer, wenn es ein Lkw oder ein Bus war. Die Ebene zog sich sehr in die Länge, mehr als die Hälfte des Tages dauerte es, sie zu überqueren.
An der nächsten Tankstelle mit angeschlossenem Restaurant und Supermarkt machte ich Rast. Draußen standen zwei bepackte Klappräder, die im Restaurant eindeutig zwei Leuten zuzuordnen waren. Ich sprach die beiden an, und ich verstand mich prächtig mit dem französischen Pärchen, die schon eine Weile länger als ich unterwegs waren. Und so vergingen die Stunden, und somit auch mein Vorhaben, Seydisfjördur, den Europhafen, ohne Bus zu erreichen, rückte ein wenig in die Ferne. Das war mir aber egal, es war wirklich schön, mit den beiden einen reichen Erfahrungsaustausch zu haben. Ich machte mich erst gegen sieben, glaube ich, auf den Weg, und fuhr noch ungefähr 20 Kilometer zügig mit dem Wind…
…bis kurz vor Sonnennuntergang…
…und fotografierte meinen Zeltplatz erst am nächsten Morgen – abends hatte ich es vergessen.