Tag 22, km 1273

Asphalt!!
…nein, ich habe ihn nicht geküsst.

Nach 180 Kilometern über Grobschotter, Wellblechpiste, Sand und durch Furten endlich mal wieder Asphalt unter den Reifen. Welch Hochgefühl! Auf geht´s Richtung Mývatn, einem See im Norden Islands.

Kurz darauf kam ich, direkt an der Ringstraße gelegen, am Hochtemperaturgebiet Hverarönd vorbei, das mit zahlreichen Solfataren und Fumarolen aufwartet. Dieses Gebiet liegt direkt unterhalb des aktiven Vulkans Námafjall.

Ein weiteres, absolutes Highlight meiner Islandreise. Bis auf den Geruch – der geht von abgebranntem Feuerwerk über faule Eier bis hin zu sonstigem.

Auf der Westseite des Vulkans das Geothermalkraftwerk Bjarnarflag, das erste seiner Art auf Island.

Im türkisblauen Überlaufsee des Kraftwerks konnte früher gebadet werden, inzwischen ist er zu heiß geworden.

Nachdem ich in Egilsstadir, also kurz nach der Ankunft, nur wenige Sachen gekauft hatte und meine Vorräte in Möðrudalur notgedrungen nur um das nötigste ergänzt hatte, war ich in Reykjahlíð dann mal richtig einkaufen.

Kleiner Einkaufskorb = 48€.
Gut, wenn man den Parmesan weglässt (9€), dann sind es nur noch 39€ – geht eigentlich. Da ich gerade auf den Färöern sitze und diese Zeilen schreibe, sei erwähnt, das dies der teuerste Supermarkt war, in dem ich auf Island einkaufen war. Viel günstiger wird es aber nicht. Besonders Käse und Fleisch sind sehr teuer.

Weiter entlang des wunderschönen Mývatn…

Hier in Küstennähe und somit (wenn man davon überhaupt sprechen kann) in dichter Besiedlung, ist es nicht ganz so einfach, ein Plätzchen zum Übernachten zu finden. Die Informationstafeln verraten, das Campen in Zelt und Wohnmobil nicht erwünscht ist. Außerdem sind so gut wie alle Flächen bewirtschaftet und von Schafen bewohnt, und somit privat und eingezäunt. Etwas oberhalb des Mývatn liegt das Másvatn, ein etwas kleinerer See, und zwischen Straße und See fand ich ein nicht eingezäuntes und nicht bewirtschaftetes Fleckchen, auf dem ich mich niederließ – direkt neben einem Zufahrtsweg zum See, an dessen Ende ein kleines Fischerboot im Wasser lag. Kurz darauf kam ein Auto angefahren – ich hielt inne, denn ich rechnete damit, hier nicht bleiben zu können. Die Frau, die ausstieg, rief mir jedoch bereits aus der Ferne zu: „It´s ok, you can stay!“. Sie kam zu mir, „That´s our boat“, sagte sie, „We saw something yellow“ – das Innenzeltes meines Zeltes ist gelb. Ich könne auch hier fischen, meinte sie noch – ich erwiderte, das ich keine Angelrute bei mir hätte.
Ich hatte noch Bedenken aufgrund des Verkehrs so nahe an der Ringstraße zu übernachten – jedoch fahren ab zehn Uhr abends kaum noch Autos, und morgends lassen es die Isländer eher ruhig angehen. Vor neun passiert auf den Straßen gar nix.

Gute Nacht.

Übersichtskarte

 

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